Die Bestattung finanzieren: Die Optionen

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, möchten die Wenigsten zuerst an finanzielle Dinge denken. Doch zumindest die nächsten Angehörigen haben keine Wahl, denn sie sind für die Durchführung der Beerdigung und somit auch mit dem Tragen der Kosten verpflichtet. Nun kann eine Beerdigung schnell eine Summe von 7.000 Euro und mehr kosten – aber wie lässt sich diese Summe bereitstellen? Dieser Artikel gibt einige Hinweispunkte.


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Bestattungskosten: Gibt es Vorsorgeverträge?

Zuerst sollte immer geprüft werden, ob der Verstorbene eine Sterbeversicherung oder anderweitige, für die Bestattung nützliche, Versicherungen hatte. Sterbegeldversicherung haben einzig den Zweck, eine Bestattung zu finanzieren. Das Geld ist zweckgebunden, die Versicherung wird im Regelfall direkt an den Bestatter ausbezahlt.

Viele andere Versicherungen, die für eine Bestattung tauglich sind, gibt es nicht. Vielleicht ist noch eine Lebensversicherung vorhanden, denn auch diese kann natürlich an diesem Punkt für die Bestattungskosten genutzt werden.

Gelder für die Bestattung zurückfordern

Eine weitere mögliche Geldquelle sind Alten- und Pflegeheime. Da hier die Kosten für einen Monat im Voraus entrichtet werden und da viele Heimbewohner einen Teil der Kosten selbst über die Rente tragen, kann es sein, dass eine Rückforderung besteht.

Dem Bestatter sollte unbedingt die Kontaktanschrift des Heimes mitgeteilt werden, damit dieser sich mit der Heimleitung über mögliche Rückzahlungen auseinandersetzt. Im Regelfall muss der jeweilige Angehörige eine Abtretungserklärung unterschreiben, die das Heim beauftragt, die Gelder an den Bestatter auszuzahlen.

Bestattung aus dem Erbe zahlen

Das ist der eigentliche Weg. Sind Gelder übrig, so hat der erbende Angehörige diesen Betrag oder Teile des Betrags für die Beerdigung zu nutzen. Dies funktioniert natürlich nur im Fall einer Erbschaft, was bei Heimbewohnern häufig nicht mehr gilt.

Problematisch sind natürlich größere Erbschaften und Erbengemeinschaften. Ob mit oder ohne ein Testament – über das vorhandene Geld kann nicht direkt verfügt werden. Leider sind viele Angehörige privat zerstritten, sodass hier häufig keine Regelung gefunden wird.

Die Bestattung finanzieren

Zuletzt bleibt die Möglichkeit, die Bestattung ganz oder teilweise über einen Kredit zu finanzieren. Hier gibt es mehrere Optionen:

  • Über den Bestatter – viele Bestatter arbeiten, ähnlich wie Autohäuser, selbst mit Kreditinstituten zusammen. Sie bieten also den Bestattungskredit von Haus aus an. Dieser Weg ist einfach und praktisch, doch gibt es keinerlei Einflussnahme oder Vergleichsmöglichkeit. Der Hinterbliebene muss die Konditionen der Bank annehmen.
  • Ratenkredit – die andere Variante ist ein Ratenkredit. Konsumentenkredite sind nicht zweckgebunden, sodass sie für alle Zwecke eingesetzt werden können. Auch für eine Bestattung. Diese Kredite sind sogar trotz Schufa möglich, sofern anderweitig Sicherheiten vorgelegt werden können.
  • Minikredit – fehlen nur geringe Beträge, so könnten sich Kleinstkredite eignen. Sie belaufen sich auf höchstens 1.500 Euro und sind ideal, wenn nur geringe Summen aufgebracht werden müssen. Insbesondere eignen sie sich, wenn sich die eigene finanzielle Situation absehbar ändert – beispielsweise durch die Erbschaftsauszahlung. Die Kredite laufen allerdings höchstens über drei Monate und weisen hohe Zinssätze aus. Da die Laufzeit jedoch so kurz ist, fällt der Zinssatz nicht in Betracht.

Bestattungskredite – immer häufiger werden zweckgebundene Kredite ausgewiesen, die unter anderem als Zweck Beerdigungen ausweisen. Auch sie sind für Hinterbliebene durchaus interessant.

Grundsätzlich gilt für Bestattungskredite, was für jeden Kredit gilt: Die Angebote müssen miteinander verglichen werden. Etliche Kredite werden heute vollständig digital abgewickelt, was wiederum eine schnelle Auszahlung garantiert.

Zuletzt: Selbst rechtzeitig vorsorgen

Hinterbliebene, die eine Beerdigung stemmen müssen, kommen in den direkten Kontakt mit der Finanzierungsproblematik. Daher kann jedem nur geraten werden, eigenständig nach einer Sterbegeldversicherung zu schauen oder anderweitig einen Weg zu wählen, der die Kosten der eigenen Beerdigung sicherstellt. Niemand weiß, wie sich die finanzielle Situation der nächsten Verwandten oder auch des jeweiligen Partners künftig entwickelt.